EUR/USD: Abwärtskorrektur setzt sich fort – Mehr Spielraum nach unten als nach oben

EUR/USD: Abwärtskorrektur setzt sich fort - Mehr Spielraum nach unten als nach oben

Der Euro verliert weiter an Boden gegenüber dem US-Dollar, bedingt durch schwache Wirtschaftsdaten aus der EU und fallende deutsche Importe. Der Tiefpunkt der letzten zwölf Wochen wurde dabei bereits unterschritten.

Abwärtskorrektur setzt sich fort

Am Montag fiel der EUR/USD-Kurs um weitere 0,5 % und erreichte mit 1,0723 den niedrigsten Stand seit zwölf Wochen. Ausschlaggebend für diesen erneuten Rückgang war die mangelnde Zuversicht der Investoren aufgrund der wenig inspirierenden Konjunkturdaten aus der EU.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) prognostiziert, dass die Inflation in Europa bis mindestens 2025 über dem von der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegten Ziel von 2 % bleiben wird. Diese Prognose dürfte die Aussicht auf niedrigere Zinsen der EZB dämpfen und damit das Aufwertungspotenzial des Euro begrenzen.

Diese Woche stehen unter anderem die Veröffentlichung des jüngsten Wirtschaftsbulletins der EZB und die europäischen Einzelhandelsumsätze für Dezember auf dem Wirtschaftskalender. Den Abschluss bildet am Freitag die Bekanntgabe des harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland im Januar.

Schlechte Konjunkturdaten belasten Euro

Der deutsche Handelsüberschuss stieg im Dezember auf 22,2 Milliarden Euro, da die Importe auf den niedrigsten Stand seit Jahren einbrachen (-6,7 % im Vergleich zum Vormonat). Analysten hatten lediglich mit einem Plus von -1,5 % gerechnet.

Auch der deutsche HCOB Composite Purchasing Managers‘ Index (PMI) für Januar fiel schwächer als erwartet aus (47,0 statt 47,1).

Am Dienstag werden die Einzelhandelsumsätze für die Eurozone im Dezember erwartet. Analysten rechnen mit einer leichten Verbesserung (-0,9 % gegenüber -1,1 % im Vormonat).

Am Donnerstag soll das neueste Wirtschaftsbulletin der EZB veröffentlicht werden. Sollten sich darin Hinweise auf mögliche Zinsänderungen finden, werden die Investoren diese aufmerksam verfolgen. Allerdings scheinen die Hoffnungen auf diesbezügliche positive Nachrichten zu schwinden.

Den Abschluss des europäischen Wirtschaftskalenders bildet am Freitag der deutsche HVPI für Januar, der voraussichtlich unverändert bei 3,1 % liegen wird.

Technischer Ausblick: EUR/USD testet 1,0700-Unterstützung

Der EUR/USD-Kurs fiel nach Beginn der Handelswoche bei 1,0780 auf den Wochentiefstand von 1,0720. Er bewegt sich weiterhin bärisch unter dem 200-Stunden-SMA und bleibt unter 1,0840.

Obwohl sich der Kurs am Montag etwas erholt hat, liegt er immer noch deutlich unter dem jüngsten Konsolidierungsniveau bei 1,0850, das durch den 200-Tage-SMA markiert wird. Darüber hinaus findet Unterstützung durch das Swing-Low vom Dezember.

Ein erneuter Test der kritischen Unterstützung bei 1,0700 wird erwartet. Auf der Oberseite wartet ein Bereich technischer Barrieren auf potenzielle Käufer. Diese entstehen durch die Konsolidierung des 200-Tage- und 50-Tage-SMA bei 1,0850 bzw. 1,0900.

Insgesamt deutet die aktuelle Lage auf eine weiterhin schwache Verfassung des Euro hin. Anleger sollten auf weitere Kursrückgänge gefasst sein. Nach oben ist das Spielraum deutlich begrenzter.

Fazit

Der Euro bleibt im Abwärtsstrudel gefangen. Importrückgänge in Deutschland bescheren zwar einen Handelsüberschuss, doch schwache Konjunkturdaten und die Aussicht auf anhaltend hohe Inflation belasten die Gemeinschaftswährung. Der EUR/USD-Kurs unterschritt bereits den Zwölf-Wochen-Tiefpunkt und könnte die Unterstützung bei 1,0700 testen. Aufwärtspotenzial erscheint begrenzt, da die EZB voraussichtlich an ihrer restriktiven Geldpolitik festhält. Behalte die Wirtschaftsdaten und geldpolitischen Entscheidungen im Auge, um dein Engagement im EUR/USD-Paar strategisch zu steuern. Nach unten scheint mehr Spielraum als nach oben vorhanden zu sein.

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